Debatte über Mietpreisbremse ist rückwärtsgewandt
Im Tagesspiegel-Streitgespräch mit Lukas Siebenkotten vom Mieterbund wirft Dr. Kai H. Warnecke von Haus & Grund Deutschland der Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher vor, den dringend benötigten Neubau von Wohnungen zu verhindern und gerade deshalb die Mietpreise in die Höhe zu treiben. Der vor Jahren erfolgte Verkauf von Sozialwohnungen durch den rot-roten Senat sei ein „Sündenfall“ gewesen, der das Agieren großer Investoren auf dem Berliner Wohnungsmarkt erst möglich gemacht habe.
Erschreckend sei, dass aufgrund der Finanzkrise und Zinspolitik vermehrt zweifelhafte Kapitalgesellschaften in den deutschen Wohnungsmarkt einsteigen würden. „Die Politik müsste eingreifen, bewirkt aber das Gegenteil. Durch die überbordenden Vorgaben sind private Vermieter gar nicht mehr in der Lage, am Wohnungsmarkt zu agieren und ihre Objekte mit günstigen Mieten am Markt zu halten. Familien und deren Erben quälen sich durch den Dschungel des Mietrechts. Mancher zieht deshalb stattdessen den Geldsegen von Offshore-Firmen vor und verkauft“, so Warnecke im Tagesspiegel.
Die Mietpreisbremse nennt der Präsident von Haus & Grund Deutschland einen Affront für alle privaten Vermieter, weil sie als gierig dargestellt würden, die problematischen Investoren dadurch jedoch nicht gebremst würden. „Wenn wir den Wohnungsmarkt nicht dauerhaft kaputt machen wollen, müssen wir Marktelemente zulassen“, betont Warnecke. „Deshalb ist die Debatte über die Mietpreisbremse rückwärtsgewandt.“