Klimaschutz darf nicht zum Verkaufsvehikel für die Industrie verkommen
Bauprodukte und Haustechnik müssen funktionieren und bezahlbar sein
Bauprodukte und Haustechnik müssen funktionieren und bezahlbar sein
„Peinlich berührt habe ich diese Schreiben zur Kenntnis genommen.“ So kommentiert Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke jüngst versandte Briefe zahlreicher Baustoffhersteller sowie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Darin fordert die Industrie, dass die EU gesetzlichen Modernisierungszwang für Eigentümer vorschreibt. „Auf diese plumpe Weise will die Industrie den Verkauf wenig überzeugender und überteuerter Produkte an die Verbraucher forcieren“, kritisiert der Verbandschef.
Er betont, dass die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes weiter vorangehen muss. Dafür sind allerdings bezahlbare klimafreundliche Bauprodukte sowie eine effiziente Haustechnik nötig. „Die Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass die Produkte das halten, was die Unternehmen versprechen. Hier muss die Industrie jetzt liefern“, fordert Warnecke.
Kontraproduktiv sind pauschale gesetzliche Zwangsmaßnahmen wie die von der Industrie geforderten energetischen Mindeststandards für Gebäude. Diese nehmen weder die Lebenssituation der Menschen noch den Zustand jedes einzelnen Gebäudes in den Blick. „Klimaschutz darf die Eigentümer nicht ruinieren. Die Energiewende im Gebäudebestand kann nur gelingen, wenn sie für jeden Eigentümer wirtschaftlich tragbar ist. Dafür sind langfristig zuverlässig verfügbare Fördermittel in ausreichender Höhe unerlässlich“, betont Warnecke.