Der Kauf von 5.800 Wohnungen ist ein Skandal!
„Der Kauf von 5.800 Wohnungen durch die landeseigene Wohnungsgesellschaft Gewobag ist ein Skandal.“ So kommentiert Dr. Carsten Brückner, Vorsitzender des Eigentümerverbands Haus & Grund Berlin, das jetzt bekannt gewordene Geschäft. „Mit dem Kaufpreis von 920 Millionen Euro beteiligt sich der Senat an der Spekulation im Berliner Immobilienmarkt anstatt in den Bau dringend benötigter Sozialwohnungen zu investieren.“
Da der Senat offenbar keinen Finanzierungszuschuss für den Deal gibt, ist klar, dass der Kaufpreis aus den laufenden Mieteinnahmen erwirtschaftet werden muss. „So weit, so normal für die Wohnungswirtschaft. Genau dieser Sachverhalt wird jedoch privaten Vermietern vorgeworfen, die zum Beispiel eine Mietwohnung zur Alterssicherung erwerben. Diese Doppelmoral muss ein Ende haben“, fordert Brückner. „Außerdem wird durch den Kauf die Immobilien-Spekulation finanzstarker Firmen belohnt, während die Politik gleichzeitig den kleinen Eigentümern das Leben schwer macht.“
Mit dem „Mietendeckel“ geht der Senat an die Existenz der Einzelvermieter mit dem fadenscheinigen Argument, diese „Atempause“ sei nötig für den Wohnungsbau. „Aber mit dem Kauf überteuerter Wohnungen gibt der Senat keine Antwort auf die Wohnungsknappheit in Berlin. Vermutlich will er es gar nicht“, kritisiert der Eigentümervertreter.