Brückner: „Das Treuhändermodell läuft auf eine Enteignung hinaus“
In einem Interview für das RBB-Inforadio hat sich Dr. Carsten Brückner, Vorsitzender von Haus & Grund Berlin, gegen eine Zwangsbewirtschaftung leerstehender Häuser durch die öffentliche Hand ausgesprochen. „Was notwendig ist, um die Immobilie wieder nutzbar zu machen, weiß auch der Eigentümer. Dazu muss man ihm nicht die Verfügungsbefugnis wegnehmen.“
Eine Entziehung der Verfügungsbefugnis laufe im Endeffekt auf eine Enteignung hinaus, so Brückner, und der Staat sei aus Gründen der Verhältnismäßigkeit verpflichtet, gegenüber dem Bürger immer das mildeste Mittel einzusetzen. „Bevor der Zwangsverwalter kommt, gibt es laut Gesetz noch andere Möglichkeiten, die Wohnung wieder dem Wohnungsmarkt zuzuführen.“
Brückner betonte, dass der Immobilienmarkt Teil der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung sei. „Das Geld bleibt ja nicht bei den Eigentümern, die dadurch reich werden, sondern es wird reinvestiert. Die Leute, die in den Wohnungen wohnen, arbeiten auch für die Immobilie, beispielsweise als Maler, Dienstleister … Das ist ein Kreislauf, von dem alle profitieren.“ Eigentümer könnten nicht mit zu niedrigen Mieten auf die Instandhaltung der Immobilien verzichten, nur weil der Arbeitsmarkt nicht so hohe Löhne hergibt. „Instandsetzung oder sogar Modernisierung, das kostet Geld, das muss finanziert werden. Wenn diese finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen, können die Arbeiten nicht ausgeführt werden.“
Die Adiodatei des Gesprächs steht in der Mediathek nicht mehr zur Verfügung.